Kennt ihr das Gefühl, sich einsam zu fühlen, obwohl man so viele Menschen um sich herum hat?
Genauso fühle ich mich manchmal. Ich weiß, dass ich nicht „allein“ bin, denn ich habe meine Familie, meine Freunde und andere Menschen in meinem Leben. Doch obwohl ich das weiß, fühle ich mich einsam. Das Gefühl schleicht sich in meine Gedanken, in mein Inneres und setzt sich wie dunkler Rauch nieder. Es verklebt mein Denken, mein Fühlen und mein Handeln. Ich könnte in einem Raum voller Leute sein und würde mich trotzdem allein fühlen. Ich würde mich selbst nicht als wichtig erachten und mich daher aus allem rausziehen. Ich weiß, dass das bescheuert klingt, denn es klingt ja selbst für mich bescheuert. Doch gegen dieses Gefühl kann ich irgendwie nichts machen. Plötzlich fühle ich mich überflüssig und fehl am Platz. Als „würde ich nicht dazugehören und ungewollt sein“, obwohl diese Menschen in dem Raum mir nahe stehen.
Ich werde dann immer ganz still und der Rauch breitet sich weiter in mir aus. Dann beginnt sich mein Gedankenkarussell zu drehen und ich fahre still mit. Ich könnte einfach runterspringen, zu den Knöpfen rennen und es sich anders drehen lassen. Doch der Rauch nimmt mir meine Sicht. Ich weiß nicht, wo oben und unten, wo links und rechts ist. Also klammere ich mich an dieser Stange des Plastikpferds fest, auf welchem ich sitze. Das Karussell beginnt sich immer schneller zu drehen und ich bekomme Angst. Gefesselt von der Panik gebe ich mir eine Ohrfeige und sage mir selbst, dass ich mich raffen soll. Kurz stoppt das Karussell, als hätte es ein Eigenleben, doch kurze Zeit später beginnt es sich wieder zu drehen und ich befinde mich förmlich in einem Teufelskreislauf.
Ich möchte mich gar nicht so fühlen und mich in diesem Gedankenkarussell verlieren. Ich weiß, dass ich, wenn ich mich aus allem rausziehe – mich indirekt isoliere – mich selbst ausschließe. Einige würden jetzt mit Sicherheit zu mir sagen, dass ich mich eben nicht ausschließen soll. Dass ich mich einfach einbringen soll. Dass es doch meine Freunde sind. Vielleicht habt ihr damit auch recht – doch so etwas ist immer leichter gesagt als getan. Besonders, wenn man nicht diese Angst vor Ablehnung in sich trägt. Wenn man keine Angst davor hat, dass man einfach nur die zweite Wahl ist. Wenn man nicht das Gefühl hat, dass man nicht dazugehört.





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